11.10.12 Regierungspräsidium Karlsruhe erweckt alte
Murgschlinge aus dem Dornröschenschlaf
Für die Anbindung der Hofwaldschlut an den Riedkanal wird
ab Montag, 15.10.2012 ein neuer Durchlass unter der L 78a zwischen
Steinmauern - Plittersdorf gebaut. Die Bauarbeiten finden im Rahmen
des LIFE+-Projektes „Rheinauen
bei Rastatt“ statt.
Als die Murg im 18. Jahrhundert begradigt
wurde, wurde die Hofwaldschlut vom Fluss abgeschnitten. Seitdem
unterliegt sie der Verlandung. Die jetzt begonnene Maßnahme
soll die Hofwaldschlut wieder zu einem lebendigen Fließgewässer
machen. Zunächst wird ein größerer Durchlass eingebaut,
der so gestaltet wird, dass ihn in Zukunft sowohl Wasser- als auch
Landlebewesen durchwandern können. In den kommenden zwei Jahren
wird die Hofwaldschlut behutsam vertieft, damit sie genügend
Platz für die neuen Wassermengen bietet, bevor sie dann endlich
an den Riedkanal angeschlossen werden kann. Finanziell beteiligen
sich an der Umsetzung dieser Maßnahme neben der Europäischen
Union und dem Land Baden-Württemberg auch die Umweltstiftung
Rastatt und der Riedkanal-Zweckverband. Das LIFE+-Projekt
Mit dem LIFE+-Projekt „Rheinauen bei Rastatt" setzt das Regierungspräsidium
Karlsruhe gemeinsam mit zahlreichen Partnern in den Jahren 2011
bis 2015 eines der größten deutschen Naturschutzprojekte
um. Das Projekt wird von der Europäischen Union mit rund 4,7
Millionen Euro gefördert. Neben dem Land Baden-Württemberg
unterstützen die Städte Rastatt und Baden-Baden, die
Gemeinden Durmersheim, Elchesheim-Illingen und Steinmauern, der
Riedkanal-Zweckverband, die Umweltstiftung Rastatt, die Stiftung
Naturschutzfonds, der Angelsportverein Rastatt, der BUND Südhardt
sowie der NABU Kreisverband Rastatt das Projekt finanziell.
Mehr Informationen über das Projekt sind auf der Internetseite
www.rheinauen-rastatt.de zu finden. Dort erfährt der Leser
beispielsweise, an welchen Stellen Fließgewässer naturnah
umgestaltet und wo artenreiche Auewiesen angelegt werden.
LIFE+ ist ein Förderprogramm der Europäischen Union
zur Unterstützung von Projekten im Umwelt- und Naturschutz
und steht als Abkürzung für L’Instrument Financier
pour l’Environnement (das Finanzierungsinstrument für
die Umwelt).
Mit dem Naturschutzkonzept Natura 2000 haben sich die Europäische
Union und ihre Mitgliedstaaten zur Aufgabe gemacht, in Europa charakteristische
Lebensräume sowie gefährdete Tier- und Pflanzenarten
zu schützen. Herzstück von Natura 2000 ist ein Netzwerk
von Gebieten, die nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat-
(FFH-) Richtlinie und der Vogelschutzrichtlinie geschützt
sind.
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