29.1.10
Grünes Licht für verstärkte grenzüberschreitende
Zusammenarbeit im Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau
Regierungspräsident Julian Würtenberger genehmigt
die Teilnahme am ersten Europäischen Verbund für territoriale
Zusammenarbeit (EVTZ) in Deutschland
Die Mitglieder des Eurodistrikts Strasbourg-Ortenau – der
Ortenaukreis und die Städte Achern, Kehl, Lahr, Oberkirch
und Offenburg sowie die Stadtgemeinschaft Straßburg – beabsichtigen,
für ihre grenzüberschreitende Kooperation den ersten
Europäischen Verbund für territoriale Zusammenarbeit
(EVTZ) in Deutschland zu gründen. Hierfür hat Regierungspräsident
Julian Würtenberger am 21.01.2010 die Weichen gestellt und
die Teilnahme der deutschen Mitglieder genehmigt. Nun ist noch
die Genehmigung aus Frankreich erforderlich, die bereits in Aussicht
gestellt wurde.
Das Regierungspräsidium Freiburg ist für alle Verfahren
zur Genehmigung der Teilnahme an einem EVTZ aus dem Bereich des
Landes Baden-Württemberg zuständig. Auch nach der Genehmigung
wird es den EVTZ Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau weiter beraten
und ihm unterstützend zur Seite stehen.
Julian Würtenberger würdigt den Schritt zum EVTZ: „Die
Ortenau, ein Gebiet mit besonders großem Entwicklungspotential,
steigert damit seine Handlungsfähigkeit in der grenzüberschreitenden
Zusammenarbeit und rückt enger mit der „Europahauptstadt“ Straßburg
zusammen.“ Straßburg kommt v. a. aufgrund des Sitzes
des Europäischen Parlaments, des Europarats, des Europäischen
Gerichtshofs für Menschenrechte und weiterer Institutionen
europaweit eine herausragende Stellung zu. Eine engere Abstimmung
und gemeinsame Entscheidungen im neuen Verbund kommen den Menschen
dies- und jenseits der Grenze nur zugute.
Im Unterschied zur bisherigen Kooperationsform des Eurodistrikts
Strasbourg-Ortenau kann der neue „EVTZ Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau“ mit
Sitz in Strasbourg eigenes Personal einstellen und mit einem
eigenen Budget grenzüberschreitende Projekte durchführen.
Schlagkräftiger wird die Zusammenarbeit auch bei EU-geförderten
Projekten, da der Verbund als juristische Person nun Projekte
eigenverantwortlich durchführen und dafür EU-Mittel
beantragen kann.
Genau dies ist auch das Ziel der EU: Mit dem EVTZ hat sie ein
Instrument geschaffen, um grenzüberschreitende Projekte
effizienter zu organisieren. Damit fördert die EU eines
ihrer wichtigsten Anliegen: die europäische Integration.
Denn wo sollte Europa stärker zusammenwachsen können
als entlang der Grenzen seiner Mitgliedstaaten? |