17.12.09
Reiss-Engelhorn-Museen beteiligen sich an EU-Projekt zum Thema
Milch
Die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim beteiligen sich an einem
groß angelegten EU-Projekt zum Themenkomplex Milch. Das
Projekt trägt den Namen LeCHE, was kurz für die englische
Bezeichnung für Laktase-Persistenz und die Anfänge
der Kulturgeschichte Europas steht. Es vereint Wissenschaftler
aus 13 renommierten europäischen Institutionen aus sieben
Ländern. Die EU fördert das Projekt mit 3,3 Millionen
Euro.
Milch zählt in Europa zu den wichtigsten Nahrungsmitteln.
Im Gegensatz zu dem größten Teil der Weltbevölkerung
können die Bewohner Nord- und Mitteleuropas Milch sehr gut
verdauen und sich somit eine wertvolle Nahrungsquelle erschließen.
Mit modernsten bioarchäologischen Methoden untersuchen die
Wissenschaftler Milchverträglichkeit, die damit verbundene
Haustierentstehung sowie die kulturelle und natürliche Entwicklung
zwischen Mensch und Haustier in den letzten 7000 Jahren. Einen
besonderen Stellenwert haben im Projekt die Ausbildung junger
Wissenschaftler und die Förderung von internationaler Zusammenarbeit.
Das Projektteam der Reiss-Engelhorn-Museen besteht aus Dr.
Wilfried Rosendahl und Dr. Doris Döppes. Sie erarbeiten das Konzept
für eine Sonderausstellung mit dem Arbeitstitel „Milch – der
Ursprung Europas“. Die mehrsprachige Ausstellung soll ab
2012 in unterschiedlichen Modulgrößen für interessierte
Museen in ganz Europa zur Verfügung stehen. Bei der spannenden
Begegnung mit einem uns alltäglich erscheinendem Thema sollen
z.B. folgende Fragen aufgegriffen werden: Was ist Milch? Wer
trinkt Milch? Wer liefert Milch? Wann und wo sind die ersten
Milchhaustiere nachweisbar? Seit wann wird Milch getrunken? Wann
gab es die ersten Milchbauern? Warum vertragen wir Milch?
Außerdem baut das rem-Team eine Datenbank mit allen Projektergebnissen
auf, auf die alle beteiligten Institutionen und die Öffentlichkeit
zugreifen können.
Für die Reiss-Engelhorn-Museen ist LeCHE bereits das zweite
große EU-Projekt, an dem sie sich im Moment beteiligen.
Beim Projekt Dress-ID beschäftigen sich Experten des Museums
bereits mit Kleidung und Identität im Römischen Reich.
Damit sind die rem das einzige Haus ihrer Art in Deutschland,
das gleichzeitig an zwei so bedeutenden EU-Projekten mitarbeitet. |