24.7.09
Sommerferienzeit – Zeit für Ausflüge
in die Bodenseeregion
Finanzminister Willi Stächele:
„
Das kulturelle Erbe unseres Landes liegt vor unserer Haustür.“
„
Wie schon der Dichter zu sagen pflegte: Warum in die Ferne schweifen,
wenn das Gute liegt so nah. Gerade die Sommerferien bieten Gelegenheit,
die kulturellen Schätze unseres Landes zu besuchen und noch
besser kennenzulernen. Die Bodenseeregion stellt hierbei ein
besonders beliebtes Ausflugsziel dar. Dort liegen die wunderbaren
Schlösser Salem, Meersburg und Tettnang sowie das Kloster
Bad Schussenried eng beieinander und laden zu einem Besuch ein.
Durch eine Besichtigung dieser bedeutenden kulturellen Region
wird für den Besucher die Geschichte unseres Landes direkt
erfahrbar. Dieses Erbe zu erhalten und zu pflegen ist ein wichtiges
Anliegen. Unser Ziel ist es daher, die Attraktivität unserer
Schlösser und Gärten in Baden-Württemberg weiter
auszubauen, indem neben den beeindruckenden Anlagen ein erlebnisreiches
Programm geboten wird.“ So Finanzminister Willi
Stächele am Freitag (24. Juli 2009) in Stuttgart.
Sommerferienzeit – Zeit für Ausflüge in die
Bodenseeregion:
Die Staatlichen Schlösser und Gärten bieten ein erlebnisreiches
Programm
Bei strahlendem Wetter den Sommer am Bodensee verbringen – das
zählt zu den sicheren Tipps für die schönen Monate
im Jahr. Am baden-württembergischen Ufer und im Hinterland
des Sees findet man nah beieinander große Kunst und bezaubernde
Kleinode. Die historischen Verflechtungen zwischen den prachtvollen
Monumenten sind eng. Beispielsweise stammt der Stuckdekor im
Neuen Schloss in Tettnang vom gleichen Künstler, der auch
in Salem Meisterwerke geschaffen hat: Joseph Anton Feuchtmayer
(1696-1770). Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
haben sich auch diesen Sommer wieder auf Besucherströme
und besondere Wünsche eingestellt: Sie bieten neben den
traditionellen Führungen durch die Schlösser und Klöster
ein zusätzliches Angebot an Sonderführungen zu speziellen
Themen sowie Ausstellungen und Konzerte.
Zu den bedeutendsten Klosteranlagen – nicht nur der Bodenseeregion,
sondern in ganz Baden-Württemberg – zählt die
ehemalige Zisterzienserabtei Salem. Die herrschaftlichen Gebäude
inmitten der Klosterstadt sind das Kennzeichen dieser weitläufigen
Residenz. Das ist kein Wunder, war der Reichsabt doch zugleich
auch Landesherr am Bodensee. Die große Ausstrahlung der
Salemer Zisterzienser im damaligen Oberschwaben thematisiert
noch bis 30. September die Ausstellung „Salem – Ein
Kloster gestaltet eine Landschaft“. Ganz besonders in die
Welt der Zisterzienser eintauchen kann man bei den Zisterziensertagen
am 5. und 6. September in Salem. Thematische Führungen vermitteln
Eindrücke in das von Gebet, Arbeit und Askese geprägte
Leben der Zisterzienser und erläutern die Besonderheiten
der Zisterzienser-Baukunst. Einer der Höhepunkte der Zisterziensertage
ist sicherlich das Konzert im Salemer Münster mit mittelalterlicher,
klösterlicher Musik und zeitgenössischen Werken für
Orgel und Saxophon. Mit klassischer Musik füllen sich die
Prunksäle des Schlosses beim Mozart-Sommer vom 4. bis zum
9. August. Bei drei Orchester- und zwei Kammerkonzerten erklingen
Werke von Mozart und seinen Zeitgenossen. Als Besonderheit gibt
es vor jedem Konzert eine Einführung bei einem köstlichen
Glas Wein aus der Region.
Immer lohnenswert ist ein Besuch des Neuen Schlosses
in Meersburg – schon
allein wegen seiner grandiosen Lage hoch über dem Bodensee.
Das Schloss selbst zeugt von seiner glänzenden herrschaftlichen
Vergangenheit als Sitz der Bischöfe von Konstanz. Bei der
Sonderführung „Großmeister des Barock – Neumann,
Appiani und Pozzi“ gibt es viel Wissenswertes über
die Persönlichkeiten zu erfahren, die maßgeblich am
Aussehen der Prunkräume des Schlosses mitgewirkt haben und
dadurch dem Ambiente ihr Gepräge gegeben haben. Wie das
Leben am Hofe des Fürstbischofs von Konstanz aussah, erleben
Kinder zwischen 6 und 10 Jahren in einer Sonderführung.
Wenige Schritte vom Meersburger Schloss entfernt, findet man
das „Fürstenhäusle“. Ursprünglich
von einem Konstanzer Domherrn als Gartenhaus errichtet, war
es jahrelang der schöpferische Rückzugsort der Dichterin
Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848), die am Bodensee
ihre letzten Lebensjahre verbrachte. Bei der Sonderführung „Auf
den Spuren der Droste“ werden Gedichte und Texte an den
Stellen rezitiert, an denen sie entstanden sind oder von denen
sie poetisch erzählen. Ein Highlight: Einmal im Monat – an
jedem dritten Sonntag im Monat – wird diese Führung
im historischen Kostüm der Annette von Droste-Hülshoff
präsentiert – sehr beeindruckend.
Auf ein ganz besonderes Kleinod trifft man zwischen Friedrichshafen
und Ravensburg: Das Neue Schloss von Tettnang. Das Prachtstück
war leider einer der Gründe für den Ruin der barocken
Grafenfamilie von Montfort. Aber heute strahlt es so, wie es
wohl im 18. Jahrhundert nur selten zu sehen war. Auch hier sind
ganz besonders die unterhaltsamen Führungen in historischen
Kostümen zu empfehlen – ein Tipp für alle, die
Geschichte ganz lebendig erleben wollen. Die Gräfin höchstpersönlich
führt bei „Zu Gast am Hofe der Grafen von Montfort“ durch
die Gemächer der Grafen von Montfort und erzählt allerlei
Geschichten aus dem Leben der adeligen Familie.
Ebenfalls empfehlenswert ist ein Ausflug nach Oberschwaben: Das
Neue Kloster Bad Schussenried hat sich in den letzten Jahren
als Ausstellungsort etabliert. Die Staatlichen Schlösser
und Gärten präsentieren hier über die Sommermonate
gleich zwei künstlerische Themen. Wie verschiedene Künstler
das Werk Friedrich Schillers über die Jahrhunderte hinweg
verarbeitet haben, zeigt anlässlich des 250. Geburtstages
des Dichtergenies die Ausstellung „Ernst ist das Leben,
heiter ist die Kunst“. Und in der Ausstellung „Der
Mensch begegnet seinem Engel – Sprechendes Holz“ sind
Skulpturen des über die Region hinaus bekannten Bildhauers
Gunter Schmidt-Riedig zu sehen.
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Weitere Informationen
Aber auch alle anderen Klöster und Schlösser locken
im Sommer zum Besuch. Das vollständige Angebot der Staatlichen
Schlösser und Gärten Baden-Württemberg sowie Informationen
zu den Veranstaltungen, Besuchsmöglichkeiten und Öffnungszeiten
findet sich unter www.schloesser-und-gaerten.de / Button Veranstaltungen.
Ausführliche gedruckte Programme der Führungsangebote
können kostenlos beim Buch- und Prospektservice der Staatlichen
Schlösser und Gärten beim Staatsanzeiger-Verlag, Breitscheidstraße
69, 70176 Stuttgart, Tel. 0711 / 6 66 01 44, E-Mail: prospektservice@staatsanzeiger.de
bestellt werden. Auskünfte erteilen auch gerne die einzelnen
Schlossverwaltungen.
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