1.3..08
Neues aus der Geroldsecker Waffenschmiede
Seit jeher gilt die alte Hammerschmiede im Litschental hinter
Seelbach (Ortenaukreis) als "Geroldsecker Waffenschmiede", ohne
dass jemals ein Beleg für diese Zuordnung hätte gefunden werden
können. Sie war nahe dem Untergang, bis von einem Jahr der Besitzer
dazu überredet werden konnte, sie in andere Hände zu geben. Neben
ersten Sicherungsmaßnahmen stand jetzt auch, nach einem Bericht
der Badischen Zeitung vom 22.2., eine sorgfältige Bauaufnahme
auf dem Plan, angeregt durch den Heidelberger Architekten und
Bauforscher Peter Marzolff, ausgeführt durch drei Architekturstudentinnen
der Fachhochschule Wiesbaden.
Was Nicole Kaboth, Sabrina Rudloff und Pia Heibel hier aufgemessen
haben, entpuppte sich schnell als Juwel. Dass die Hammerschmiede
etwas ganz Besonderes war, war allen Kennern der Anlage längst
klar. Dass allerdings die Schmiede nach dem Baubefund und den
zahlreichen Um- und Anbauten tatsächlich bis in die Geroldsecker
Zeit zurückreichen könnte, das rückt jetzt in den Bereich des
Möglichen. Und der Dachstuhl des Gebäudes, fast ohne Nägel aufgestellt,
dürfte um 1800 aufgeschlagen wurden sein.
Klarheit könnte eine archäologische Erforschung bringen, die
vielleicht auch in der Lage wäre, einige Ungereimtheiten in der
Quellenlage zu bereinigen. War die Schmiede früher größer? Eine
gewissermaßen frühindustrielle Produktionsstätte? Oder gar eine
Gebäude mit einer ganz anderen Zweckbestimmung?
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