11.1.07
Saalburg: Information und Unterhaltung mit Römersoldaten,
Archäologie und Frauen in römischer Zeit
Ein aktives Jahr 2006 im Rückblick
Neue Angebote wie die regelmäßigen Aktionstage zu verschiedenen
Themen in den Sommermonaten oder die Familientage in den Ferien
haben wieder zahlreiche Besucher in das Römerkastell Saalburg
in Bad Homburg gelockt. Für die Saalburgleitung ist das Konzept
aufgegangen, Besucher für Veranstaltungen zu begeistern, die ein
gemeinsames Freizeiterlebnis für Jung und Alt mit Information
und Unterhaltung möglich machen.
Trotz dieser Erfolge konnten wegen des langen
Winters und des extrem heißen Sommers sowie der Fußball-Weltmeisterschaft
die Besucherzahlen insgesamt keine Rekordhöhe erreichen: Sie liegen
mit 150 000 am unteren Rand der Bandbreite, in denen die Besucherzahlen
in den letzten Jahren schwanken.
Aktionstage und Familientage: Freizeiterlebnis für die ganze
Familie
Zum ersten Mal in diesem
Jahr wurden Aktionstage zu verschiedenen Themen an den ersten
Sonntagen in den Sommermonaten angeboten und schon wurden sie
zu Publikumsrennern. Besonders die Themen "Archäologie", "Limes
und Römersoldaten" sowie "Frauen in der Römerzeit" waren begehrt.
Auch der erste gemeinsame Aktionstag mit dem Hessenpark "2 Museen
- 1 Thema: Spiele" war ein großer Erfolg. Was die Besucher an
diesen Aktionstagen schätzen, ist die Möglichkeit, auf unterhaltsame
Weise mit einem Thema vertraut zu werden, durch "Zuhören - Zuschauen
- Mitmachen", wie das Motto für diese Tage lautet. Gerne nutzen
sie auch den direkten Kontakt zu den Akteuren, um im Gespräch
Antwort auf ihre Fragen zu bekommen. Sowohl Erwachsene als auch
Kinder kommen auf ihre Kosten - ideal für einen gemeinsamen Ausflug. Dass
der Wunsch nach einem gemeinsamen Freizeiterlebnis groß ist, zeigt
auch der Andrang bei den Familientagen in den Ferien, die es ebenfalls
zum ersten Mal in diesem Jahr gegeben hat. Die Saalburg wird
auch weiterhin solche Angebote machen, soweit es die Finanzen
und die geringe Zahl an Mitarbeitern zulassen. Hilfreich ist hier
der Förderverein Saalburg, der in diesem Jahr sein zehnjähriges
Bestehen feierte. Er macht diese Veranstaltungen durch Anschaffungen
für die Museumspädagogik und die Übernahme von Honoraren erst
möglich, wofür sich die Saalburg-Museumsleitung herzlich bedankt.
Klassiker im Angebot und Sonderausstellung zum Jahresende
Wie in jedem
Jahr haben auch die Brotbacktage und die Limeswanderungen großes
Interesse gefunden. Ein Stammpublikum gibt es für die Vorträge
am Sonntag. In diesem Jahr ging es um die Bauten, mit denen der
Archäologische Park erweitert wird. Ein hoher Kran kündet inzwischen
davon, dass mit dem Bau des Museumsgebäudes Fabrica begonnen wurde. Im
November wurde die Ausstellung "Verspielte Antike - Puppen und
Kinderspielzeug bei Griechen und Römern" eröffnet. Sie macht mit
rund 170 Objekten - Puppen, Rasseln, Tierfiguren und Miniaturgefäßen
- die bunte Kinderwelt der antiken Kulturen vom Alten Ägypten
bis zur Spätantike lebendig. Bis zum 29. April 2007 ist sie -
begleitet von einem Rahmenprogramm - zu sehen.
Besucherzahlen: Alle reden vom Wetter und der WM - die Saalburg
auch
Trotz des
sehr hohen Besucherandrangs bei einer Reihe von Veranstaltungen
konnte die Gesamtbesucherzahl für 2006 mit 150 000 nur am unteren
Rand der Bandbreite liegen, in der die Zahlen in den letzten Jahren
schwanken (zwischen 150 000 und 165 000). Die Ursache hierfür
liegt in Faktoren, die von den Museumsleuten selbst nicht zu beeinflussen
waren. Sowohl der lange Winter als auch der extrem heiße Sommer
waren nicht förderlich für die Besucherzahlen und in der Zeit
des "Sommermärchens" bei der Fußball-Weltmeisterschaft hatten
die Leute verständlicherweise anderes vor, als im Römerkastell
vorbeizuschauen. Immerhin sind mit den Italienern wenigstens die
Nachfahren der Alten Römer Weltmeister geworden! Nicht nachgelassen
hat die Nachfrage nach Veranstaltungen für Gruppen wie Führungen
oder Aktivprogramme. Gut angenommen wurden auch die öffentlichen
Kastellführungen, die in diesem Jahr erstmals an jedem Sonntag
in der Sommerzeit angeboten wurden.
Beim Feiern und Genießen den Römer auf der Spur
Ein wichtiger Bereich für die Saalburg
sind auch die Veranstaltungen wie Firmenfeiern, Betriebsausflüge,
Familienfeste und Jubiläen, die in den historischen Räumen des
Kastells durchgeführt werden und mit einem Kulturprogramm verbunden
sind. Zum einen stellen sie eine wichtige Finanzierungsquelle
für das Museum dar, zum anderen kommen als Gäste auch Besucher,
die die Saalburg bisher nicht kannten. In der besonderen Atmosphäre
der Feier wird Interesse für die Vergangenheit geweckt, was oft
zu einem erneuten Besuch führt. In eine ähnliche Richtung -
Kombination von stimmungsvollem Abend und Blick in die Vergangenheit
- geht es auch bei den Veranstaltungen in der Reihe "Kultur und
Kulinarisches". Sowohl die "Römischen Abende für Weinliebhaber,
Feinschmecker und Wissensdurstige" als auch "Kulinarisches von
heute aus den Provinzen des Römischen Reiches" waren ausgebucht.
Die Saalburg und der Limes
Wieder hat es auf der Saalburg eine feierliche
Veranstaltung im Zusammenhang mit dem Unesco-Welterbe Limes gegeben:
im August 2006 enthüllte der Hessische Minister für Wissenschaft
und Kunst Udo Corts vor dem Tor der Saalburg eine Gedenktafel.
Sie dokumentiert, dass der Obergermanisch-Raetische Limes im Juli
2005 in die Liste des Unesco-Welterbes aufgenommen wurde.
"Die Saalburg wurde zum Aufstellungsort gewählt", erläutert Saalburgdirektor
und Landesarchäologe Prof. Dr. Egon Schallmayer, "weil sie in
Hessen das zentrale Vermittlungszentrum für den Limes darstellt.
Darüber hinaus kommt ihr im Zusammenhang mit dem Limes auch jenseits
der Grenzen Hessens eine wichtige Rolle zu: sie ist Sitz der Geschäftsstelle
der Deutschen Limeskommission, die Ansprechpartner für alle Belange
des Welterbes ist." Zudem gelte die Saalburg für viele als der
Ort, an dem man sich auf besonders anschauliche Weise ein Bild
von der Römerzeit und von der Geschichte, vom Aussehen und der
Bedeutung des Limes machen könne. Eine Bereicherung stelle in
diesem Zusammenhang auch der neue "Rundweg Saalburg" dar, der
mit Hilfe von drei Lions Clubs aus der Umgebung und dem Naturpark
Hochtaunus realisiert werden konnte.
[Saalburg Pressestelle]
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