31.8.06
Vorstellung
des Naturschutzprojekts "Badische Binnendünen" am Tag des Waldes
in Oftersheim
Zum "Tag
des Waldes" am Sonntag, 10. September 2006 werden Schafe und Ziegen
die Landschaftspflege auf den Oftersheimer Dünen wieder aufnehmen.
Auf Veranlassung des Regierungspräsidiums Karlsruhe beweiden die
Tiere von Schäfer Markus Waldmann die Friedenshöhe und Teile des
Feldherrenhügels. Sie helfen dort mit, die wertvollen Sandrasen
auf Oftersheimer Gemarkung zu erhalten. Ohne Pflege würden die
Sandrasen von Gebüschen und Bäumen
überwachsen.
Bereits im
Juni grasten Schafe im Naturschutzgebiet "Oftersheimer Dünen".
Von Unbekannten wurden in dieser Zeit wiederholt Weidezäune beschädigt.
Die Gemeinde Oftersheim und das Regierungspräsidium Karlsruhe
bitten daher alle Besucher des Naturschutzgebietes um besondere
Aufmerksamkeit. Durch freilaufende Hunde können Unfälle mit Weidetieren
verursacht werden. Besucher werden darum gebeten, den geltenden
Leinenzwang für Hunde zu beachten.
Die Beweidung
ist Teil des Naturschutzprojekts "Badische Binnendünen", durch
das Eingriffe in den Naturhaushalt ausgeglichen werden sollen,
die durch den Bau der B 535 entstanden sind. Mit diesem Projekt
sollen die Sandrasen im Rhein-Neckar-Raum besser miteinander vernetzt
werden. Die Schafe und Ziegen tragen dazu bei, indem sie die Gebüsche
in Grenzen halten und gleichzeitig Samen seltener Pflanzen in
ihrem Fell von einem Ort zum anderen transportieren. Das Projekt
wird in Kooperation mit der Gemeinde Oftersheim und den Forstbehörden
mit Geldern der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg umgesetzt.
Die Sandhauser
und Oftersheimer Dünenflächen wurden unter dem Namen "Sandgebiete
zwischen Mannheim und Sandhausen" in das europäische Schutzgebietsnetz
Natura 2000 aufgenommen. Derzeit wird für dieses Gebiet ein Pflege-
und Entwicklungsplan erarbeitet.
Der Lebensraum
auf den Sanddünen stellt hohe Anforderungen an seine Bewohner.
An einem warmen Sommertag kann tagsüber eine Oberflächentemperatur
von über 70° C erreicht werden. Der Sand kann kaum Nährstoffe
und Wasser speichern. Die Nährstoffe werden durch das versickernde
Regenwasser ausgespült. Außerdem wirkt verwehter Sand wie ein
Sandstrahlgebläse auf die Pflanzen. Kein Wunder, dass hier Tiere
und Pflanzen leben, die ganz besondere Anpassungen entwickelt
haben.
Das Ökomobil,
das rollende Naturschutzlabor des Regierungspräsidiums Karlsruhe,
lädt dazu ein, die spannenden Lebenskünstler, die diesen widrigen
Umwelteinflüssen trotzen, näher kennen zu lernen. Hier können
Sie sich auch über das Naturschutzprojekt "Badische Binnendünen"
näher informieren. Am "Tag des Waldes" am 10. September finden
Sie das Ökomobil bei der Grillhütte am Fuße des Feldherrenhügels
in Oftersheim.
Kontaktadresse
für Rückfragen:
Daniel Raddatz, Regierungspräsidium Karlsruhe, Referat Naturschutz
und Landschaftspflege, Tel.: 0721 926-4365, E-Mail: daniel.raddatz@rpk.bwl.de
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