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Ausstellung im Kreismuseum Peine vom 17. Juli bis 3. Oktober 2006
Das
Kreismuseum Peine besitzt einen umfangreichen Bestand von
Kleidung und Textilien der letzten 200 Jahre aus der Region
Peine. Einzelne Teile dieses Bestandes, wie z.B. die Kleidung
aus den 1950er Jahren, haben inzwischen durch auswärtige
Ausstellungen und Leihgaben an fremde Museen auch überregionale
Anerkennung gefunden. (Publiziert im Katalog des Kreismuseums:
"Mode der 50er Jahre für Jedefrau und Jedermann"). Leider
kann aus Platzmangel immer nur ein geringer Teil dieser
Schätze im Museum gezeigt werden.
Mit der Ausstellung "Brautkleider" soll nun ein besonders interessanter Teil der Sammlung wenigstens für eine Zeit ans Licht des Tages kommen. Es werden etwa 45 Brautkleider aus dem letzen 120 Jahren gezeigt. Sie sind alle in Peine oder um Peine herum getragen worden. Diese Kleider für einen Tag sollten etwas besonderes sein. Ihnen wurde besondere Aufmerksamkeit zugewandt und an ihnen lässt sich besonders gut die jeweilige Mode und die Lebensumstände in den oftmals sehr bewegten Zeitläufen ablesen.
Obwohl jedes Modell das gewisse Etwas besitzt, was den Brautkleidern nun einmal eigen ist, gibt es doch einige Stücke, die herausragen. Da ist etwa eine aufwendige Robe aus schwerem, apricotfarbenem Atlas, das kurz nach 1900 getragen wurde und noch den ganzen Pomp des fin de siècle vermittelt. Für dieses kostbare Stück hat eine Textilrestauratorin eigens eine spezielle Kleiderpuppe entworfen. Ferner aus den 1930er Jahren ein Brautkleid im Nixen-Stil, wie es Zara Leander (nicht ganz ohne den Einfluss Hollywoods) als Höhepunkt der damaligen Eleganz trug. Aus der Nachkriegszeit mit ihrer Materialknappheit stammt ein Kleid aus Fallschirmseide, ein Zeitzeuge, um den so manches andere Museum das Kreismuseum beneidet. Bemerkenswert und von besonderer Eleganz ist auch ein Modell der von den Peinerinnen besonders geschätzten Damenschneiderin Elfriede Stolte: Ein ganz in Spitze und Plissee aufgelöstes Schleppenkleid im Stil der 1960er Jahre.
Natürlich gibt es auch einige Herrenanzüge zu sehen. Zeitgenössische Fotografien, Brautkränze und Hochzeitszeitungen runden das Bild ab. Unter den Hochzeitszeitungen ist ein gemaltes Exemplar bemerkenswert. Auf einer Leinwand von 390 x 84 cm sind 17 gezeichnete Szenen befestigt. Wahrscheinlich wurde der Text, der leider nicht überliefert ist, nach Art des Bänkelsanges vorgetragen. Ein kleines naives Kunstwerk.
Text
& Bild: Kreismuseum Peine
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