Kloster Wiblingen zeigt ab Ende
April Ausstellung über „Bücherschätze
aus fünf Jahrhunderten“
„Wiblinger Bücherschätze“ aus fünf
Jahrhunderten sind ab 29.4. in der Ausstellung „Rosenblatt
und Federkiel“ zu sehen. Das eindrucksvolle barocke
Kloster vor den Toren der alten Reichsstadt war vor Jahrhunderten
reich und mächtig – und obendrein ein Ort der
Bücher und der Bildung. Dieser Tradition widmet
sich eine neue Ausstellung, die die Staatlichen Schlösser
und Gärten Baden-Württemberg jetzt in den Räumen
des Klosters zeigen.
Im Kloster Wiblingen des späten Mittelalters gab
es sogar eine eigene blühende Schreiberwerkstatt.
Und bis zur Säkularisation besaß das Kloster
eine ansehnliche Bibliothek; den Bibliothekssaal, bis heute
eine der beeindruckendsten Raumschöpfungen in Oberschwaben,
errichteten die Mönche genau für diese Bücherschätze.
Dieser untergegangenen Welt und ihren letzten kostbaren
Spuren wird sich die Ausstellung widmen: Vom 29. April
bis zum 26. Juli zeigt die Schau „Rosenblatt und
Federkiel“, welche wichtige Rolle Wiblingen einst
spielte.
Anschaulich zu erleben ist, wie Bücher entstanden – und
das lange, bevor der Buchdruck seine Verbreitung fand.
Im Zentrum stehen, in einer „Schatzkammer“ präsentiert,
kostbare alte Handschriften, die einst zur Klosterbibliothek
gehörten. Dabei reicht der Bogen vom Mittelalter bis
hin zu wertvollen Drucken aus späteren Zeiten. Sie
bezeugen, wie hoch der Stand der Wissenschaft und Bildung
in Wiblingen war. Leihgaben aus großen Bibliotheken
geben ein Bild von dem, was einst „Wiblinger Bücherschätze“ waren.
Die Aufgaben der gebildeten Mönche zeigen sich in
ihren Büchern: Das Kloster sorgte für die Schulbildung
und für die medizinische Versorgung der Umgebung.
Kuriose Entdeckung am Rand: Was einmal ein Buch aus dem
Wiblinger Bibliotheksbestand war, das ist bis heute schon
am Äußeren leicht zu erkennen. Alle Bände
sind, typisch und ungewöhnlich, einheitlich mit weißem
Papier überklebt oder die Rücken sind weiß gekalkt.
Der Grund dafür war vielleicht der: Im Bibliothekssaal
musste sich auch die Bildungsgüter in die barocke
Optik einfügen – und die baut auf Blau und Weiß und
Gold auf!
Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Führungsprogramm
begleitet. „Wir wollen möglichst viele Menschen
in Ulm und der Region mit ihrer eigenen Geschichte erreichen“ sagt
Dr. Gabriele Kleiber von den Staatlichen Schlössern
und Gärten. Daher bietet die Klosterverwaltung ein
reiches Programm mit besonderen Führungen und Erlebnisangeboten
während der Ausstellung an; ein Schwerpunkt sind dabei
die Termine für Kinder und Jugendliche.
Dabei geht man nicht nur
den gewohnten Weg: Kinder können beispielsweise eine „Lesenacht
im Kloster“ erleben (19. Juni). „Rosenblatt
und Federkiel“ ist ein weiterer Schritt, um die große
Geschichte des Klosters vor den Toren Ulms sichtbar und
lebendig werden zu lassen. Die Ausstellung – mit
vielen sehr konkreten Anschauungsmaterialien – ist
eingebunden in den schönen Rundgang der Staatlichen
Schlösser und Gärten durch das Klostermuseum
und den berühmten barocken Bibliothekssaal.
Einen informativen Ausstellungsflyer gibt es beim Prospektservice
der Staatlichen Schlösser und Gärten der Staatlichen
Schlösser und Gärten beim Staatsanzeiger-Verlag
(Telefon: (07 11) 6 66 01 44 / E-Mail: prospektservice@staatsanzeiger.de
oder einfach direkt an der Wiblinger Klosterkasse.
Öffnungszeiten
Mittwoch, 29. April bis 26. Juli 2009
dienstags bis sonntags und an Feiertagen: 10 – 17
Uhr
Eintrittspreise
Erwachsene 4,00 Euro, Ermäßigte 2,00 Euro, Familien
10,00 Euro
Informationen und Buchungen von Führungen:
Tel. 0731/5028975
Fax 0731/502812
E-Mail: info@kloster-wiblingen.de
Öffentliche Führungen im Rahmen der Ausstellung
Sonntag 03.05.2009 16 Uhr
Samstag 16.05.2009 16 Uhr
Sonntag 14.06.2009 16 Uhr
Samstag 27.06.2009 16 Uhr
Sonntag 12.07.2009 16 Uhr
Katalogband
„
Rosenblatt & Federkiel. Wiblinger Bücherschätze
aus 5 Jahrhunderten."
Von Gabriele Kleiber und Elke Valentin. Hrsg. Staatliche
Schlösser und Gärten Baden-Württemberg,
2009, 48 Seiten.
Erhältlich für 12,80 € im Museumsshop
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