Rabbi
Meir wurde um 1220 in Worms als Sohn des Rabbi Baruch ben Meir
geboren und war zu seiner Zeit eine überragende jüdische
Autorität in theologischen und juristischen Fragen und zuletzt
Rabbiner in Mainz. Als 1286 viele Juden nach Palästina auswandern
wollten, sah das Königtum darin eine große Schädigung
der Reichsfinanzen. König Rudolf von Habsburg veranlasste
die Gefangennahme Rabbi Meirs als des vermeintlichen Anstifters
und seine Einkerkerung in Ensisheim (Oberelsass). Die deutschen
Juden boten zwar die ungeheure Summe von 23000 Mark für seine
Freilassung, doch Rabbi Meir verbot ihnen die Auslösung und
blieb sieben Jahre bis zu seinem Tod 1293 in Haft. Um doch noch
die Juden zur Zahlung eines Lösegelds zu bringen, wurde die
Leiche weitere 14 Jahre zurückgehalten, bis 1307 der Frankfurter
Kaufmann Alexander ben Salomo Wimpfen sein gesamtes Vermögen
aufopferte und die Leiche auslöste.
Alexander den Salomo Wimpfen wurde im selben Jahr noch seinem
Wunsch gemäß neben dem verehrten Lehrer beigesetzt.
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