3/99


Ausverkauf in Donaueschingen

Die Vorgeschichte:

17.3.94 - Die vom Land Baden-Württemberg für 48 Millionen Mark erworbenen Raritäten der Fürstlich-Fürstenbergischen Hofbibliothek Donaueschingen, 1370 Bände, gehen nach einem Beschluß der Landesregierung zu einem Teil an die Badische Landesbibliothek Karlsruhe, zum anderen an die Württembergische Landesbibliothek Stuttgart. In Stuttgart sollen alle lateinischen Handschriften sowie deutsche Handschriften aus der Zeit nach 1500 aufbewahrt werden. Karlsruhe erhält alle vor 1500 entstandenen deutschen Handschriften.

Bericht der Süddt. Zeitung

Der Ministerpräsident gab zu bedenken: "Kulturelles Erbe baut sich über viele Jahrhunderte auf, aber zerschlagen kann man es in wenigen Tagen." Hätte das Land die Fürstenbergische Handschriftensammlung nicht erworben, dann wäre sie unwiederbringlich dahin gewesen.

FAZ, 28.10.93

Kommentar der SZ vom 19.3.94: Bewahrt - aber zerschlagen

Die erworbenen Handschriften wurden dokumentiert in einem Ausstellungsband und einer CD-ROM mit dem Titel "Unberechenbare Zinsen".

Das Franziskanermuseum in Villingen-Schwenningen konnte 1994 für 7000 Pfund einen Nürnberger Druck des Bestsellers der Hexenzeit erwerben, des "Malleus maleficarum" (Hexenhammers) von Henricus Institoris und Jacobus Sprenger, gedruckt 1487 in Nürnberg als Anleitung zur Verfolgung und Vernichtung missliebiger Mitbürger. Das Buch hatte dem Villinger Franziskanerkloster gehört hatte, bis es säkularisiert wurde und seine Bücherbestände in die Fürstenbergische Bibliothek einflossen.

FAZ, 9.7.94

nächster Artikel

zurück zur Übersicht

Badische Heimat e.V.
Bezirksgruppe Bergstraße - Neckartal (Heidelberg)


Zurück: Startseite der Badischen Heimat

Impressum · Datenschutz