Als sich
um 1708 dem Kurfürsten Johann Wilhelm die Gelegenheit bot,
die Würde eines Königs von Armenien zu erlangen, beauftragte
er den Architekten Matteo Alberti, in der Ebene vor den Toren
Heidelbergs ein großzügiges Residenzschloß zu
planen.
Der Plan zeigt
eine um einen großen Ehrenhof gelagerte tiefgestaffelte Gebäudemasse,
die sich mit dem davorgelegenen Vorplatz mittels einer Freitreppe
zum Neckar hin öffnet. An der Rückseite des Parks Wirtschaftsgebäude
und Remisen, die sich an die von Schwetzingen her führende
Schlossachse anlehnen.
Die Ausschmückung der Anlage mit Bildhauerarbeiten war dem
kurfürstlichen Hofbildhauer Gabriel de Grupello übertragen.
Das Areal des Schlosses hätte etwa das Gebiet der heutigen
Weststadt von Heidelberg bedeckt.
Der Plan scheiterte schließlich sowohl an der politischen
Undurchführbarkeit als auch aus finanziellen Gründen.
Als Ersatz, doch noch in Heidelberg im barocken Stil zu bauen, wurde
ein barocker Flügel unmittelbar am Schloß geplant. Die
Führung zur Baugeschichte führt
sie dorthin.