Konzentrationslager Osthofen 1933/34
NS-Dokumentationszentrum Rheinland-Pfalz / Gedenkstätte
KZ Osthofen
Von
März 1933 bis Juli 1934 wurden politische Gegner der NSDAP
aus den Reihen der KPD, der SPD und der Gewerkschaften,
sowie Angehörige des katholischen Zentrums, Juden, Sinti,
Separatisten und andere mißliebige Personen ohne richterliche
Verfügung in der Regel für vier bis sechs Wochen in den
Gebäuden der stillgelegten ehemaligen "Papierfabrik
Osthofen" inhaftiert. Das Konzentrationslager Osthofen
war das erste KZ des ehemaligen Volksstaates Hessen, zu
dem die Provinzen Oberhessen, Starkenburg und Rheinhessen
gehörten. Offiziell errichtet wurde das Lager zum 1. Mai
1933 durch den Staatskommissar für das Polizeiwesen in Hessen,
Dr. Werner Best. Lagerleiter war der Osthofener SS-Mann
Karl d'Angelo. Es war allerdings bereits unmittelbar nach
dem Reichstagswahlen vom 6. März 1933 mit politischen
Gefangenen belegt worden.
Die
Gebäude wurden ab 1935 als Möbelfabrik genutzt
("Möbelfabrik Bühner", ab 1958 "Hildebrandt
und Bühner") und standen ab 1976 leer. 1989 wurden
sie unter Denkmalschutz gestellt, im selben Jahr präsentierte
der 1986 gegründete Förderverein Projekt Osthofen
eine erste Ausstellung über das Lager. Nach dem Erwerb
der Liegenschaft durch das Land Rheinland-Pfalz 1991 nahm
im folgenden jahr die Landeszentrale für politische
Bidung in Mainz die Gedenkstättenarbeit mit Schwerpunkt
in Osthofen und Hinzert auf.
Die erweiterte und neu konzipierte Dauerausstellung "Nationalsozialismus
in Rheinland-Pfalz" wurde im Mai 2004 eröffnet.
|