Im Vergleich
der Portraits "a la turque" mit anderen Porträtdarstellungen
zeigt sich, dass das türkische Kostum vor allem für eine
intime und introvertiertere Darstellung genutzt wurde. Die Turquerie
entwickelt sich damit weg von der höfischen Kostümierung
und steht als eine Chiffre für den in der höfischen Gesellschaft
des späten 18. Jahrhunderts bestehenden Wunsch nach Rückzug
ins Private.
Diesem Topos entspricht auch die Gestaltung von Teehäusern
im chinesischen Stil, die, wie vor allem am Teehaus im Schlosspark
von Sansouci in Potsdam zu beobachten ist, mit der Verwendung von
Figurinen über die gedankliche Assoziation zum chinesischen
Tee hinaus geht. Eine Darstellung von Personen im chinesischen Kostüm
ist (bis jetzt) nicht beobachtet, während auf der anderen Seite
die porzellanmanufakturen wesentlich mehr Chinoiserien als Turquerien
herstellten. |
|
|