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Station 1 (Vitrinen 1 - 3) : Mineralien und Gesteine (Teilansicht)


Mineralien sind chemisch einheitliche Stoffe. Sie können als Kristalle unterschiedlichster Form auftreten, wenn sie Platz zur Ausbildung der Kristalle hatten oder amorph (gestaltlos). Dabei kann der gleiche chenisch einheitliche Stoff z. B. Siliziumdioxid in den unterschiedlichsten Modifikationen auftreten: als Bergkristall, als Rauchquarz, als Amethyst oder amorph in der als Schmuckstein gehandelte Rosenquarz. Unterschiedliche Mineralien können gleiche Farbe als auch Kristallform aufweisen. Über Bestimmungsmöglichkeiten werden Sie in Station 3 informiert.
Gesteine sind dagegen aus unterschiedlichen Mineralien aufgebaut. Das wohl jedermann bekannte Gestein Granit besteht u.a. aus den drei Hauptmineralien Feldsat, Quarz und Glimmer.

Man kennt von der Entstehung her drei unterschiedlich Gesteinsgruppen (ohne weitere
Untergliederung):

• Magmatische Gesteine – als sog. Tiefen-, Gang oder Ergussgesteine (Vulkanismus)
• Sedimentgesteine – sind sog. Abtragungsgesteine, die nach Verwitterung und Erosion durch Eis, Wind, Wasser 
   abgelagert wurden
• Metamorphe Gesteine entstehen vereinfacht an den Subduktionszonen von ozeanischer Kruste und kontinentaler
   Kruste (→ Station 3)

Wie bei Mineralien gilt: die Farbe ist ein trügerisches Merkmal – wie der schwarze Kalkstein beweist, den man ohne Prüfung mit Salzsäure für einen Basalt halten würde.
Station 2 (Vitrine 4)

In dieser Vitrine haben wir eine Gruppe besonderer Mineralien – Erze kombiniert aus Raumgründen mit Fossilien.

Erze sind Mineralien von metallführenden Mineralien von deren Kombination. Je nach der chemischen Zusammensetzung oder nach der Genese (Entstehung) unterscheidet man unterschiedliche Gruppen von Erzen.






Fossilien sind Zeugnisse tierischen oder pflanzlichen Lebens vergangener Erdzeitalter.
Man unterscheidet generell:

• Spurenfossilien

• Gehäuseausgüsse


Sie werden in Station 4 davon unterschiedliche Arten sehen. Ein besonders schönes Exemplar aber ist der pyritisiert Ammonit in dieser Vitrine aus dem braunen Jura. Fast jeder 5.-Klässer, dem man einen Ammoniten zeigt hält ihn für eine Schnecke. Dabei handelt es sich um einen sog. Kopffüßer, einem entfernen Verwandten der Tintenfische, genauer gesagt von dem noch heute im Pazifik vorkommenden Nautilus, einem
sogenannten „lebenden Fossil“.

Pseudofossilien sind keine Fossilien, sondern man hält sie aufgrund Ihrer Gestalt für Fossilien. So sind die Dendriten keine Pflanzen, sondern Eisen- (hellbraun) oder Mangan-(dunkelbraun) ausfällungen entlang von Schichtfugen.




Station 3: Schichtstufenlandschaft - Gesteinsbestimmung - Plattentektonik


Schwerpunkt dieser Dreifachvitrine ist der Versuch den groben Schichtaufbau des
Rothenburger Umlandes darzustellen. Im Taubertal findet man über Buntsandstein Muschelkalk. Unsere Schule steht auf den Grenzschichten zwischen Muschelkalk, und Keuper, die Frankenhöhe östlich von Rothenburg auf Keuper und am Hesselberg, der
höchsten Erhebung von Westmittelfranken findet man die Schichten vom Schwarzen über den Braunen bis hin zum Weissen Jura.
Diese insgesamt 6 Zeitalter bilden zusammen mit der Kreidezeit das Erdmittelalter.
  •  Im Buntsandstein herrschten weitgehend terrestrische, halbwüstenhafte Bedingungen wie die Spuren von wahrscheinlich jugendlichen Exemplaren von Chriotherien (Handtier) zeugen, die in seichtem Wasser mehr rutschend als laufend sich fortbewegten. Das präsentierte Exemplar stammt vom Untermain.

  • Im Muschelkalk war der hiesige Raum von einem Flachmeer bedeckt, das nur enge Verbindungen zum Tethysmeer, einem tiefen Ozean besaß. Bei Crailsheim hätte man damals an den Strand zum Baden gehen können, hätte es denn die Menschen damals schon gegeben. Dieses Meer trocknete mehrfach aus. Dabei bildeten sich teilweise Salz- und Gipslagerstätten, die
  • im unteren Keuper mit größerer Mächtigkeit wie z. B. am Endseer Berg auftreten und oberirdisch abgebaut werden können, während diese anderswo in Mittelfranken unterirdisch abgebaut werden. Die oberen Schichten des Keupers waren zum Teil rein terrestrisch wie die verkieselten Nadelhölzer beweisen.

  • Den Abschluss des Mesozoikums bilden die marinen Schichten des Juras. Die Rekonstruktion des Archaeopteryx eines Bindegliedes zwischen Reptilien und den später erscheinenden Vögeln ist ein Modell des in mehreren Exemplaren in Solnhofen gefundenen weltbekannten Fossils. Allerdings konnte er wohl nicht fliegen, wie das Modell in unserer Vitrine, sondern flatterte wohl eher wie ein gestutztes Huhn durch die küstennahe Juralandschaft.

Verknüpft haben wir diese Landschaftsgeschichte mit Fotos  von Aufschlüssen – Steinbrüchen und Tongruben – von der Frankenhöhe und ihrem Vorland.

Neben diesem Hauptthema handelt die rechte Vitrine von der Mineral- und Gesteinsbestimmung, denn alleine die Farbe oder die Kristallform reciht nicht aus, um diese bestimmen zu können: Härte, spezifisches Gewcht, Strichfarbe auf einer Tontafel, sind Möglichkeiten, umdas Mineral oder das Gestein zu bestimmen.

Die linke Vitrine soll  die Plattentektonik behandeln. Schon Alfred Wegener erkannte anfangs des 19. Jahrhunderts, dass die Ränder der Kontinente (fast) lückenlos aneinander passen. Anerkannt wurde seine durch zahlreiche Belege untermauerte Theorie nicht. Erst in den 60-er Jahren wurde seine Theorie mit einem anderen
Antriebsmechanismus, die sogenannten Konvektionszellen im oberen Erdmantel, dessen Kräfte aber auch heute noch von einigen Wissenschaftlern als nicht ausreichend für die Bewegung der Kontinente erachtet wird. Unsere Modelle des Kontinentalpuzzles nach dem Vorbild der KTB Windischesschenbach fordern die Schüler zur Theoriebildung heraus ,warum es Kängurus nur in Australien gibt und weshalb der kreidezeitliche T-Rex sowohl in
Nordamerika, als auch in Eurasien lebte, aber nicht in Afrika oder Australien.




Station 4: Fossilien des Mesozoikums und des Känozoikums

Die Erde ist rund 4,5 Milliarden Jahre alt. Das ist eine Zahl, die man sich nicht vorstellen kann.
Würde man einen Film drehen, in dem 10 Erdjahre in 1 Sekunde dargestellt würden, so würde dieser Film – Tag und Nacht laufend – 14 Jahre dauern. Unserer Kursleiter, der 59 Jahre alt ist, würde also nur rund 6 Sekunden am Ende des Filmes erscheinen, während die Zuschauer nach der langen Zeit schon gähnend das Kino verlassen.
Das was wir in dieser Vitrine zeigen sind Fossilien des Erdmittelalters, das vor rund 250 Millionen Jahren begann. 95 % interessante Erdjahre sind also hier nicht dargestellt.

Darüber können Sie sich kurz auf unserer Homepage informieren.

Wir zeigen Ihnen hier Fossilien des Mesozoikums und des Känozoikums.




 
Station 5
(Vitrine 11): Das Ries

Diese Station handelt von der Erforschung einer der interessantesten geologischen Erscheinungen in Süddeutschland. Zwischen Fränkischer und Schwäbischer Alb liegt umeinige Zehner von Metern eingetieft eine fast kreisrunde Senke von rund 25 km Durchmesser. Bereits im 18. Jahrhundert erregte diese Senke das Aufsehen von
Ingenieuren auf der Suche nach Baustoffen, denn der Suevit, der sog. Schwabenstein erinnerte stark an vulkanische Tuffe mit eingelagerten Flädle als vulkanische Bomben interpretiert. Zentral-peripher verlaufende Schliffspuren am Rand des Rieses und erratische Blöcke außerhalb des vor den Toren Augsburgs, also Gesteinsblöcke, die nicht
vor Ort entstanden sind, sondern eindeutig aus dem Bereich des Rieses stammten, legten
die Entstehung des Rieses durch einen Gletscher nahe.  Weitere Theorien wie z. B. Eine
riesige Gasexplosion oder eine sog. Lakkoliththeorie wurden diskutiert.

Erst mikroskopische Untersuchungen an Gläsern (Stishovit und Coesit – Hochdruckmodifikationen von Quarz) des Suevits und die Ergebnisse der Mondlandungsunternehmungen von 1969 und in den 1970-er Jahren bestätigten die
Theorie eines Meteoriteneinschlags. Danach schlug vor rund 15 Millionen Jahren, also im Tertiär ein nur rund maximal 1,5 km großer Meteorit mit einer Geschwindigkeit von 15-50 km/h in das Gebiet der Alb ein. Das Ergebnis dieses Einschlages war immens:



  • der Meteorit durchschlug bis zu einer Tiefe von 800 m die Fränkische Alb,
  • die Bewegungsenergie wurde in Wärmeenergie umgesetzt und das Gestein aufgeschmolzen
  • durch den sog. Rückfederungseffekt begann kurz darauf der Auswurf von Trümmermassen, und aufgeschmolzenem Stein, das größtenteils wieder in den Auswurfkrater zurückfiel.
  • Der gesamte Vorgang dauerte nur wenige Minuten, löschte aber im Umkreis von mindestens 100 km alles Leben aus. Durch den Einschlag wurde die Urwörnitz plombiert und im Ries bildete sich für rund 2 Millionen Jahre ein riesiger See, dessen Ablagerungen man noch heute sehen kann.
In unserer Vitrine stellen wir Gesteine aus dem Ries vulkanischen Auswurfgesteinen gegenüber, um zu belegen weswegen man lange Zeit die Meteoritentheorie verwarf.

Nachdem nachgewiesen wurde, dass das Ries ein Meteoritenkrater ist, begann in den Geowissenschaften ein Run nach weiteren „Alten Meteoritenkratern“ und man wurde fündig. In der Zwischenzeit ist belegt, dass am Aussterben der Dinosaurier am Ende der Kreidezeit der Einschlag eines Meteoriten, der wesentlich größer als der Riesmeteorit war, beteiligt ist.

  
Station 6  Vitrine  12: Sonderausstellung (derzeit)

Unsere letzte Vitrine handelt von einer der berühmtesten Fälschungen der Wissenschaften: den sogenannten Würzburger Lügensteinen, die einem Würzburger Professor untergeschoben wurden.

Beringer war Doktor der Medizin und der Philosophie sowie Leibarzt des Fürstbischofs von Würzburg. Wie alle Mediziner dieser Zeit, die auch mit einer Tätigkeit als Naturforscher beauftragt waren, hatte er die drei Reiche der Natur (Tiere, Pflanzen, Mineralien/Steine) zum Nutzen der Menschheit zu sammeln und zu untersuchen. Die damaligen Mediziner korrespondierten miteinander und tauschten ihre Naturalien untereinander aus.

Am 31. Mai 1725 wurden ihm von drei Jugendlichen mehrere dieser neuen, sonderbaren
Steine aus Kalkstein zugetragen. Die 14, 17 und 18 Jahre alten Überbringer behaupteten, die Steine an einem Weinberg bei Eibelstadt gefunden zu haben. Beringer war zunächst misstrauisch, grub bei einem Besuch des Fundorts jedoch selbst solche Steine aus und beauftragte daher die Jugendlichen, weitere Grabungen vorzunehmen. Nach Beringers
eigenen Angaben wurden in den folgenden sechs Monaten ungefähr 2000 Stückeausgegraben und von ihm für mehr als dreihundert Reichstaler erworben. Auf der Basis der einzigartigen Funde plante Beringer in Würzburg ein
neues Naturalienkabinett einzurichten, das er öffentlich zugängig machen wollte.Nachdem Beringer bereits ein umfangreiches Werk – Die Lithographiae Wirceburgensis –
veröffentlicht hatte flog die Fälschung auf. Es kam zu Verhören und einem Prozess.
In der Öffentlichkeit wurde


  • ein Verhältnis des die Eibelstädte Burschen beauftragende zur Ehefrau von Beringer als Vorwand für die Fälschung genannt
  •  andere Meinungen waren Neid zwischen Kollegen als Grund dafür, dass die Steine Beringer untergeschoben wurden.

Ob der in dieser Vitrine ausgestellte Lügenstein einer der rund 600 erhaltenen Lügensteine ist oder ein Replikat kann nicht mit absoluter Sicherheit gesagt werden,
  • im Laufe des Prozesses, der im 18. Jahrhundert stattfand fertigte man  neue Musterstücke
  •  denn die Lügensteine wurden in den folgenden Jahrhunderten gerne als Replikat an Gäste desGeoloigischen Instituts verschenkt.
Das gezeigte Exemplar stammt aus dem Bestand des ehemaligen Geologischen Instituts in Würzburg.



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