Jahrgangsstufe 11
Exkursion Thüringen


3.1. Thüringen - Der Naturraum

3.1.1. Relief und Geologie
3.1.2. Klima
3.1.3. Böden

3.1.1. Relief und Geologie

"Das Thüringer Becken ist eine geologische und morphologische Mulde, die sich zwischen dem Harz im Norden und dem Thüringer Wald im Süden spannt und in der schüsselförmig die Schichtserie vom Zechstein bis zum mittleren Keuper ineinander lagert." (Neef, 1974, a.a. O, S. 74. Die Schichtstufen der mesozoischen Gesteine zeigen zu den Rändern des Thüringer Beckens hin und sind dort wo Kalkgesteine aufliegen verkarstet bzw. wo Gipse eingelagert sind, ausgelaugt. Das innere des Thüringer Beckens wird von lößüberdeckten Keuperschichten ausgefüllt. Nordöstlich der Finnestörung macht sich der Einfluß der Grundgebirgsschollen des Harzes und des Kyffhäusers in stärkeren Verbiegungen des Untergrundes bemerkbar. "Der schmälere Thüringer Wald" ist von einer Schar von Bruchlinien begrenzt... Der Charakter der einzelnen Teile ist weigehend von den Gesteinen abhängig. Die einzelnen Gesteinszonen sind in variszischer Richtung hintereinander angeordnet. So folgt auf das überwiegend aus Sandstein und Konglomeraten des Rotliegenden aufgebaute Nordwestende, an dessen Fu ß Eisenach liegt, im Gebiet von Ruhla ein geologischer Sattel, in dem Granite vorherrschen. Weiter östlich sind dagegen wiederum Gesteine des Rotliegenden anzutreffen sind. Gegen Südosten treten ausgedehntere Hochfläche auf, die insbesondere dem Ostthüringischen Schiefergebirge das Gepräge geben (Neef, 1974, a.a. O, S. 74)

3.1.2. Klima

Die klimatische Situation Thüringens ist gekennzeichnet durch die Lage am Übergang vom süd- und mitteldeutschen Mittelgebirgsklima zum nord- und ostdeutschen Tieflandsklima einerseits, sowie durch seine Lage im Zentrum des mitteleuropäischen Klimakreuzes. Diese großräumigen Faktoren werden durch Orographie, Luv/Leelagen u. a. lokalklimatisch differenziert.

Vor allem das nach NW und NE offene Thüringer Becken wird von sich abwechselnden unbeständigen, ozeanischen Westwetterlagen und den kontinental geprägten Ostwetterlagen beeinflußt, da abschirmende Höhenzüge in diese Richtung fehlen. Von S schirmt der Thüringer Wald vor allem bei Südwest-Wetterlagen ab, sodaß die Trennlinie bei unterschiedlicher Witterung in Nord- und Süddeutschland häufig in seinem Bereich verläuft. Die 0-Grad-C-Januar-Isotherme verläuft genau in nord-südlicher Richtung durch den Thüringer Wald, während die 20-Grad-C-Juliisotherme am Südrand der Mittelgebirgsschwelle in W-E-Richtung verläuft.

Das Thüringer Becken weist von West nach Ost abnehmende Niederschlagswerte von im Jahresdurchschnitt 750 bis unter 500 mm auf, die Januartemperaturen liegen zwischen 0 und - 2 Grad Celsius, die Julitemperaturen schwanken zwischen 16 und 18 Grad Celsius. Im Thüringer Wald liegen die Januartemperaturen, bedingt neben der Höhenlage auch durch die sich bemerkbar machenden winterlichen Ostwetterlagen, niedriger als z. B. in allen auch höheren Mittelgebirgen der Bundesrepublik, nämlich bei unter -4 Grad Celsius. Im Jahresmittel fallen 1000 - 1300 mm Niederschlag.

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