Myron Levoy: Ein Schatten wie ein Leopard (1981)

dtv junior, 188 Seiten, 24 Kapitel

1. Ramon Santiago, 14 Jahre, in NY geboren, Sohn eingewanderter Puerto-Ricaner, lauert zusammen mit Harpo, 17, dem Führer einer Jungenbande, im Treppenhaus eines Mietshauses einer alten Frau auf, die gerade ihr Geld von der Sozialhilfe abgeholt hat. Sie rauben der Frau die Handtasche und erbeuten etwas mehr als 100 Dollar.

2. Es ist der 1. Oktober. Ramon, nun mit 25 Dollar in der Tasche, schlendert über den Broadway und beobachtet das Treiben und die Betrügereien auf der Straße. Einem Freier nimmt er noch 15 Dollar ab, bevor er davonrennt, in einem Restaurant spendiert ihm eine schwarze Serviererin ein Frühstück, weil er so dünn ist.

3. R. kauft eine teure Pflanze, die er seiner Mutter ins Krankenhaus bringt. Diese hat einen Nervenzusammenbruch erlitten und erkennt ihn nicht. Statt dessen spricht sie mit ihrem Mann Carlos, der aber seit einem Jahr im Gefängnis sitzt, weil er auf einer Demonstration einen Polizisten angegriffen hatte. Der Vater hatte seinen einzigen Sohn Ramon immer verachtet, weil er kein 'macho' ist, d.h. schwächlich, und so unmännliche Dinge treibt wie z.B. ein Tagebuch schreiben.

4. R. entlockt dem Belämmerten Luis, welcher für die Überfälle der Gang die Informationen liefert, einen Tipp: Da gibt es einen alten Mann im Rollstuhl, der viel Geld haben muss und dessen Wohnung mit selbstgemalten Bildern vollhängt.

5. In Ramons Wohnung ist alles heruntergekommen, im Kühlschrank vergammelt das Essen, der Strom ist abgestellt, Kakerlaken kriechen herum. Ramon macht sich auf den Weg zum alten Mann im Rollstuhl. Unterwegs trifft er Felipe, die Brillenschlange, der in der Schule gut ist, viele Bücher liest und als Außenseiter gilt.

6. Der alte Mann, Arnold Glasser, 76, hat überhaupt keine Angst und Ramon ist ratlos. Die Bilder faszinieren ihn. Mit 12 Dollar Beute zieht er ab.

7. Harpos Gang glaubt R. nicht, dass der Maler nur 12 Dollar hatte. Die Informationen lauteten anders. Darum verspricht Ramon noch einmal hinzugehen und mehr zu holen.

8. Glasser lässt ihn noch einmal herein, weil R. vorgibt, ein ganz bestimmtes Bild für seine kranke Mutter kaufen zu wollen. Dann aber durchwühlt er die ganze Wohnung, doch er findet nichts: Kein Geld und der Kühlschrank ist genau so leer, wie sein eigener. Der Mann ist arm. Ramon schämt und entschuldigt sich.

9. R. räumt Glassers Wohnung auf. Er kommt auf die Idee, Glassers Bilder zu verkaufen. Dem liegt sowieso nichts daran, er malt um sich von seinen Stimmungen zu befreien, darum gibt er sein ganzes Sozialhilfe-Geld für Farben aus. Ramon nimmt einen Stapel Bilder mit.

10. Er versucht vergeblich bei den ihm bekannten Händlern und Trödlern die Bilder zu verkaufen. Keiner will sie haben, weil sie zu modern und zu traurig sind.

11. Es gelingt ihm jedoch, in einer besseren Gegend (Fifth Avenue) Bilder zu verkaufen. Doch er wird von einem Bandenmitglied verfolgt, Angel, der ihm nicht glaubt, dass er das Geld korrekt mit der Bande teilen wird.

12. R. bringt seiner Mutter das letzte Bild ins Krankenhaus. Sie schläft. Die Zustände im Krankenhaus sind sehr schlecht. Dann kauft sich R. Steaks und andere Lebensmittel und trägt sie zu Glasser, um sie dort zu braten.

13. Glasser zeigt R. Bilder aus seinen besseren Tagen, den dreißiger Jahren, als er ein gefragter Maler war. Sie beschließen am nächsten Tag, Samstag, ins Metropolitan Museum of Art zu gehen und Bilder von Rembrandt anzuschauen. Ramon übernachtet aus Sicherheitsgründen bei Glasser.

14. Am nächsten Morgen schiebt Ramon den Maler durch den herbstlichen Central Park. Beide sind gut gelaunt, bis R. den Belämmerten Luis entdeckt. Jetzt weiß er, dass die Bande ihn beobachtet.

15. Im Museum betrachten Sie vor allem Rembrandts Selbstbildnis. Die darin schwebende Traurigkeit beeindruckt Ramon.

16. Ramon geht Glasser zuliebe in die Schule, doch die Zustände dort sind so chaotisch, dass er gleich wieder zusammenpackt und verschwindet. Er trifft auf Felipe, die Brillenschlange, und erkennt, dass auch dieser, obwohl scheinbar angepasster Musterschüler, ein Außenseiter ist.

17. Im Central Park kauft ihm niemand ein Bild ab, statt dessen wird er von einem Polizisten weggeschickt. Dieser bringt ihn aber auf die Idee, eine Galerie aufzusuchen. In der Madison Avenue sind genug davon, doch überall wird er abgewiesen. Er erfährt, dass Glassers Bilder im Stile der dreißiger Jahre seien und denen eines gewissen Shahn sehr ähnlich.

18. In der Galerie Nielsen findet er nicht nur ein Bild von Shahn, sondern stößt auch auf Interesse von Seiten des Galeristen Nielsen. Dieser erinnert sich an Glasser, weil er ihn als Kunstkritiker damals sehr negativ beurteilt hat. Er will Glasser sehen und sie verabreden ein Treffen für den übernächsten Tag.

19. R. erzählt Glasser nichts Genaues, sondern nur dass ihm eine große Überraschung bevorstehe. Glasser ermutigt Ramon, sein Notizbuch vollzuschreiben, weil er ein Talent zum Schreiben habe.

20. Harpo und drei Gang-Mitglieder lauern Ramon auf, es kommt zur Messerstecherei und Ramon wird mit zwei Stichen schwer verletzt. Man findet ihn auf der Straße, bewusstlos, und bringt ihn in jenes Krankenhaus, in dem seine Mutter schon liegt.

Die Geschehnisse der folgenden zwei Tage werden mit Rücksicht auf den Leser /die Leserin, der/die sich die Spannung erhalten will, hier nicht mehr geschildert. .

Sekundärliteratur, Besprechungen, Unterrichtsvorschläge, Links, Informationen:

  • Günter Lange: Erwachsen werden, Jugendliterarische Adoleszenzromane im Deutschunterricht, Grundlagen - Didaktik - Unterrichtsmodelle. Schneider Verlag 2000
      Darin behandelt werden exemplarisch: Myron Levoy: Ein Schatten wie ein Leopard (7.-9. Schuljahr); Charlotte Kerner: Geboren 1999 (9.-11. Schuljahr); Amy M.Homes: Jack (9.-11. Schuljahr) und Torill Eide: Östlich der Sonne - Westlich des Monds (11.-13. Schuljahr)

  • Unter www.publishersweekly.com Gibt es ein Bild von M. Levoy im Kreise von Studenten (1996) und eine kleine Stellungnahme zu seinen Lieblingslektüren (in english)

  • Ein Schatten wie ein Leopard
    "EIN PROJEKT ZU MYRON LEVOYS ROMAN - Diese Website hat den 1. Preis im Wettbewerb "Internet und Schule" der Kommunikationsinitiative Weser-Ems gewonnen!" - Durchgeführt von Klasse 8F im Gymnasium Ulricianum Aurich (98/99), verantwortlich wilfried.lange1@ewetel.net

  • Unterrichtsvorschlag für Klasse 7-9 von Wilfried Lange
    Dieser Aufsatz zu dem Roman ist als pdf-Datei von der Web-Seite des DTV-Verlages kostenlos herunterladbar. Ich danke Herrn Lange für diesen Hinweis.

  • Mehr zu Myron Levoy: Siehe "Der gelbe Vogel"

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